Dienstag, 7. Juli 2015

Warum will ich tragen...

... da ich am Wochenende ja ganz in Sachen Liebe unterwegs war, kam ich noch nicht dazu meinen ersten Bericht zum Thema tragen meines Kängurukindes hier zu posten.
Wie bei vielen Dingen, schaue ich mich viel im Internet um. Dabei bin ich auf die reizende Venera Haradinaj gestoßen, welche mit ihrer Internetseite Plüschmors unterwegs ist. Sie ist Trageberaterin. "Trage.... bitte was???" dachte ich und schaute mich auf ihrer Seite etwas um. "Ach wie schön, sie näht auch Sachen für die Babys, extra für Traglinge???? Warum???" So viele Fragen sind in meinem Kopf entstanden, also habe ich sie angeschrieben. Und sie hat mir so wundervoll geatwortet.
Ich habe darüber nachgedacht zu tragen, weil es ja doch sehr praktisch ist, wenn man mit den Hunden geht. Die Hände frei und egal welcher Untergrund, ich muss mir nicht Sorgen machen mit dem Kinderwagen stecken zu bleiben. Nun hat Venera mir aber noch viel mehr Vorteile zum tragen genannt, sodass ich mich schon so sehr darauf freue, wenn Baby aus dem Bauch auszieht, ihn weiter bei mir zu tragen.
Venera hat was geschrieben, was irgendwie doch schon wieder so logisch klingt, aber man hat gar nicht darüber nachgedacht. Letztendlich gehören wir weder zu den Nesthockern noch zu den Nestflüchtern. So wie auch die Affen, Koalas oder eben Kängurus :) Wir werden physiologisch zu früh geboren und entwickeln uns bei Mama und Papa am Körper weiter. Ganz typisches Zeichen dafür, dass sie gerne getragen werden wollen, ist der Greifreflex. Wird Babys Innenfläche berührt, so greift es sofort zu. Es ist bei uns nicht mehr möglich sich selbständig festzuhalten, darum greift man heute auf Tücher oder Tragehilfen zurück. Ein weiteres Zeichen ist das anhocken wenn man das Baby hoch nimmt. Gleich macht es sich bereit um sich auf Mamas oder Papas Hüfte zu positionieren. In den Tüchern oder Tragehilfen sollte dann auch diese Position unterstützt werden. So entwickelt sich der Rücken in Mamas Bauch auch rund und erst mit der Zeit richtet er ich auf. Da das schrittweise geschieht, kann man sich so immer gut an den Entwicklingsstand anpassen.
Das klingt für mich durchaus logisch und hat nichts mit verhätscheln zu tun.
Ebenso ist mir bereits des öfteren aufgefallen, dass Babys noch eher Instinkten folgen, was uns im laufe der Zeit quasi abgewöhnt wird und wir dann durch Gesellschaft und Regeln unser Leben bestreiten.
Aber auch Venera sagt, unser Baby hat Urinstinkte. So weiß es nicht, dass wir in geschützten Räumen leben mit doppelverglasten Fenstern und verschlossenen Türen. Oder dass wir nicht mehr, so wie früher, mit der ganzen Sippe weiterziehen müssen und es ggf vergessen werden könnte. Der Körperkontakt gibt ihm Sicherheit, die er schon aus Mamas Bauch kennt. Nur weil die Nabelschnur durchtrennt ist und es nun außerhalb des Bauches wachsen kann, ist es noch nicht selbständig.
Es ist also auch ein Irrglaube, dass die Babys dadurch anhänglicher werden. Im Gegenteil, es ist bewiesen, dass getragene Kinder eine festere Bindung zu den Eltern haben und später schneller eigenständig werden. Weil sie gefestigt sind und viel Urvertrauen haben.

Das sind für mich alles gute Gründe meinen Bauchzwerg auch nach der Geburt weiter zu tragen.

Nächste Woche berichte ich, warum genau Venera extra Kleidung für Traglinge macht ;)

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